Gedanken zum ersten Advent 2024

Siehe, dein König wird zu dir kommen: Gerecht und ein Retter ist er. Sacharja 9,9b

Wir feiern den ersten Advent. Ist es nur eine alte Tradition mit dem Adventskranz und den vier Kerzen, oder hat dieser Brauch doch eine tiefere Bedeutung? Oft gleiten die letzten Tage des Jahres fast gleichgültig dahin. Nur noch das Weihnachtsfest und Silvester stehen bevor, dann ist auch dieses Jahr vorüber.
Unser Bibeltext ist nur ein Text aus einem alten Buch, mit dem viele nichts anfangen können. Ein König soll kommen? Nicht etwa ein neuer Bundeskanzler? Einige zucken mit den Schultern; es scheint egal zu sein, wer kommen wird. Jeder hat doch seine eigenen Sorgen: Weihnachtsgeschenke, die Feier zu Silvester, die Verwandten, die zu Besuch kommen, und die kleine Hoffnung, dass es nicht zu Streitigkeiten kommt. Und dann sind da die bangen Fragen an die Zukunft: Was kommt auf uns zu? Reicht das Geld noch? Wie hoch wird meine Rente sein? Werde ich meinen Arbeitsplatz behalten? Wie steht es um meine Gesundheit? Was bringt der nächste Arztbesuch?
Und da sind die vielen Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen, die nun Gewissheit haben und auf den Tod warten. Einige leiden und haben Angst, während andere gefasst sind oder sich sogar freuen. Für sie geht es nach Hause, zu ihrem Retter und König.
Sie haben erlebt, wie der König aller Könige in Ihr Leben gekommen ist. Sie haben erfahren, was es bedeutet, dass Gott gerecht ist und ein Retter. Aus dem hebräischen Grundtext können wir auch lesen, dass ein Königssohn kommen wird, der berechtigt ist, zu befreien. Aha, nun leuchten alle Kerzen, nun dürfen wir es erkennen: Hier ist die Rede vom künftigen Messias, dem Sohn Gottes – dem Herrn Jesus Christus.
Ach, ein König wird kommen! Doch was erwarten wir? Was haben die Menschen, das Gottesvolk Israel, bislang erwartet? Einen König mit einem großen Heer? Stattdessen kam dieser König als kleines Kind in die Welt. Statt eines Palastes fand er nur einen Stall, und seine Wiege war eine Futterkrippe. Schwach und klein? Nein, er kommt auf Augenhöhe, damit er, der Sohn Gottes, in unser Leben passt. Er will zu uns kommen, um uns zu befreien – von der Sünde, von unserem Versagen, von Ängsten und Nöten. Letztendlich will er uns sogar vom Tod befreien. Ja, der Sohn Gottes möchte auch in unser Leben kommen, mit seiner Gerechtigkeit, die uns von uns selbst befreit. Und als Retter bringt er uns das ewige Leben. Er wird kommen, das haben wir nun gelesen. Sind wir bereit, ihn zu empfangen?
Ich wünsche allen einen gesegneten ersten Advent.

Andreas

Gläubig, aber nicht leichtgläubig. "Bibelfreak", (In)Fragensteller, verliebt in Kirchengeschichte und dem Historischen Hintergrund der Bibel. Und immer auf der Suche nach der Wahrheit in der Wahrheit. Alles hinterfragen - auch mit der Aussicht keine Antwort zu finden. Ich mag Josua, David, Petrus und Paulus. Und noch viele andere Personen in der Bibel, vor allem aber die "Versager und Chaoten"...

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner