Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen.
Kol. 3,16
Dieses ist quasi ein Fazit des Apostel Paulus in diesem Brief an die Kolosser.
Paulus hat diesen Brief während seiner Gefangenschaft in Rom geschrieben. Er wurde durch Epaphras überbracht. Epaphras hat auch die Briefe an die Epheser und an Philemon überbracht von daher sind diese Briefe wahrscheinlich 61 oder 62 n.Chr. geschrieben worden.
Paulus war diese Gemeinde in Kolossäa wohl unbekannt, es ist wohl eben Epaphras gewesen der die Gemeinde gegründet hat. Nun ist dieser bei Paulus im Gefängnis und berichtet ihm von den aufkommenden neuen Irrlehren die die Gläubigen und somit die Gemeinde bedrohen.
Es sind zum einen die Hinwendung zu einer jüdischen Gesetzlichkeit und zum anderen die Vermischung der griechischen Philosophie mit der christlichen Lehre, bekannt unter den Namen “Gnosis” (Erkenntnis).
Epaphras bittet nun Paulus um seine Hilfe diesen Fehllehren entgegenzutreten, was Paulus unter Berufung seines Apostelamtes dann tut.
Die Kolosser mussten dazu gebracht werden sich von diesen Irrlehren abzuwenden und somit zurückzukehren zu Jesus Christus und nur zu Jesus Christus allein in allen seinen Rechtsansprüchen seiner Person und seinem Werk.
Paulus seine Sorge ist deutlich zu vernehmen:
“Dies sage ich, damit niemand euch täuscht“ (Kol. 2,4); „Seht, dass niemand euch als Beute wegführt“ (Kol. 2,8); „Niemand nun soll euch richten“ (Kol. 2,16); „Niemand soll euch verurteilen“ (Kol. 2,18).
Und seine letztendliche Aufforderung mündet in den Versen aus dem dritten Kapitel:
Lasst das Wort Christi reichlich in euch wohnen; belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit, und singt Gott mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern, voller Dankbarkeit in euren Herzen.
Leider besteht bis heute immer wieder diese Gefahr dass Irrlehren ihren Weg in die Gemeinde finden oder leider schon ihren Platz gefunden haben und somit ein Teil der Lehre und Unterweisung geworden sind.
Da wäre zum einen das Beharren in einer ungesunden Gesetzlichkeit, also sich mit eigenen Leistungen versuchen das Reich Gottes zu verdienen. Und zum anderen die Vermischung der biblischen Unterweisungen mit heidnischem Gedankengut, das wäre dann z. Bsp. die Öffnung für fernöstliche Philosophien und Praktiken.
Und hier im Kolosserbrief finden wir im Wort Gottes drei wichtige Grundlagen zu Vermeidung falsche Wege zu gehen:
- Wir werden aufgefordert “Das Wort des Christus … reichlich in uns 1andere übersetzen: „unter euch“ wohnen zu lassen. “Das Wort des Christus” ist die Lehre Christi, wie wir sie in der Bibel finden. Im Grundtext wird der Begriff “Wort” mit “Logos” wiedergegeben. “Logos” steht für das Reden Gottes in seinem Wort, der Bibel. Es hat die Kraft den Menschen zur Umkehr und Errettung zu führen und den Gläubigen aufzuerbauen und vollkommen zu machen.
- Wir sollen uns “in aller Weisheit … gegenseitig” lehren und ermahnen. In der Gemeinde sind die Gläubigen füreinander verantwortlich und von daher ist es wichtig mit einer von Gott geschenkten Weisheit einander zu belehren und zu ermahnen. Auch hier hilft der Bezug zu dem Grundtext, mit lehren ist unter anderem das unterweisen, das erklären gemeint, es steht auch für jemanden der Kenntnisse vermitteln kann. Und das “ermahnen” steht für ein “Zurechtweisen”, ein “Verwarnen” in bestimmten Situationen. Und somit sind die Geschwister die sich so in dieser Weise vom Heiligen Geist anleiten lassen, wertvolle Ratgeber für die Gemeinde.
- Und zu guter Letzt werden werden wir aufgefordert dass wir “mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern Gott voller Dankbarkeit in unseren Herzen” singen sollen. In dieser besonderen Art der Gemeinschaft sind dann unsere Herzen und Sinne auf Gott den Vater bzw. auf den Herrn Jesus Christus im Lob und der Anbetung gerichtet. So behält die Gemeinde das Wesentliche im Blick:
Und alles, was ihr mit Worten oder Werken tut, das tut alles im Namen des Herrn Jesus, indem ihr eure Dankgebete durch seine Vermittlung vor Gott den Vater bringt. Kol. 3,17
In allem soll der Herr Jesus unsere Ausrichtung sein und natürlich gehört auch das Dankgebet dazu. So bleibt unser Glaubensleben auf dem ausgerichtet dem alle Ehre, alle Anbetung und allem Dank gebührt, unserem Herrn Jesus Christus.
Dadurch werden wir dann fähig, dass wir das Wort Christi reichlich in (oder auch unter) uns wohnen lassen können.